Der Professor
Professoren sind an der Universität für die Lehre und die Forschung verantwortlich. Sie werden von den Bundesländern bezahlt und können auch vom Wissenschaftsminister entlassen werden, wenn sie etwa aus der zoologischen Sammlung ausgestopfte Krokodile klauen. Um Professor zu werden, sollte man eine sehr gute Doktorarbeit schreiben und noch eine weitere große Arbeit, die Habilitation. Danach kann man sich auf freie Professorenstellen bewerben, und wenn man Glück hat und gut ist, wird man berufen.
Die Emeritierung
Auch Professoren treten einmal in den Ruhestand. Andere heißen dann Rentner oder Pensionäre, der Professor jedoch wird mit 65 Jahren zum Emeritus. Er wird also emeritiert, bekommt von nun an Rente auf Lateinisch. Emeritus kommt nämlich aus dem Lateinischen und heißt wörtlich übersetzt: „ausgedient“. Das klingt ja nicht sehr freundlich, fast wie „abgeschoben“.
Der Kommilitone
„Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen“, so werden Studentinnen und Studenten von Studentinnen und Studenten angesprochen. Die direkte Übersetzung würde zu „Waffenbrüdern“, also auch „Waffenschwestern“ führen, aber da außer einem scharfen Verstand keine Waffen an der Uni mitgeführt werden sollten, lassen wir die Kommilitonen doch lieber als Mitstudenten auftreten. Woanders hieße es Mitschüler oder Kollegen.
Das cum tempore (c.t.)
C.t. ist die Abkürzung für das lateinische „cum tempore“, also „mit Zeit“. Das Gegenteil ist s.t. „sine tempore“, „ohne Zeit“. Statt von c.t. spricht man auch von der akademischen Viertelstunde. Ist man denn an der Uni langsamer als anderswo? Wohl kaum. Das Viertel kommt eher daher, dass die Studenten früher einmal weite Wege von einer Vorlesung zur nächsten zurücklegen mussten und die Professoren in ihren Vorträgen kein Ende finden konnten.
Das Studienbuch
Das Studienbuch ist das wertvollste Papier des Studenten. Ins Studienbuch werden die „Scheine“ eingeheftet, das sind die unbenoteten und benoteten Nachweise über die Seminarbesuche, Referate und Hausarbeiten im Leben des Studenten und auch die Veranstaltungen, die er besucht hat. Das Studienbuch belegt also, was die Studenten während ihres Studiums gelernt haben, und es ist die Voraussetzung für die Prüfung.
Das Semester
Nicht die Jahre zählen an der Uni, sondern die Semester. Keine Frage, auch das kommt aus dem Lateinischen von „semestris“ oder „sechs Monate“ Ein Jahr besteht also aus zwei Semestern. Zwischen den Semestern sind immer lange Ferienzeiten, in denen der Student ganz nach Belieben oder Bedarf lernen oder Geld verdienen kann.
Der Doktor
Man denkt dabei fast automatisch an einen Arzt. Die meisten Mediziner haben ja auch einen Doktortitel, aber „seinen Doktor“ kann man in jedem Fach machen. Ohne Doktortitel ist man an der Universität nackt und muss gar nicht erst darauf hoffen, einmal zum Lehrkörper zu gehören. Doktor wird man, indem man eine Doktorarbeit schreibt und ein mündliches „Rigorosum“ (das bedeutet „strenge Prüfung“) ablegt.
Die Mensa
Mensa heißt der Ort, an dem die Studenten essen. Die Uni-Kantine gewissermaßen. Mensen sind sinnvoll, weil viele Studenten weder Geld noch Zeit zum Kochen haben. Außerdem ist auch nicht alles essbar, was Studenten kochen.
Das Seminar
Studenten lernen ihre Fächer nicht in der Klasse, sondern in Seminaren und Vorlesungen. Im Seminar wird diskutiert, werden Referate gehalten. Die Seminarthemen werden von den Professoren oder den Assistenten vorgegeben. Das Wort Seminar leitet sich vom lateinischen „semen“ ab. Das bedeutet Samen Ursprünglich waren die Seminare Pflanzschulen.
Die Vorlesung
Wenn Studenten etwas lernen wollen, gehen sie in Vorlesungen. Vorlesungen werden von Professoren gehalten, manche lesen einen Text ab, andere sprechen frei. Unter Vorlesung versteht man sowohl die einzelne Veranstaltung, die meist anderthalb Stunden dauert und jede Woche zur gleichen Zeit (c.t.) beginnt. Vorlesung ist aber auch die ganze Reihe. Man findet die Vorlesungen im Vorlesungsverzeichnis.
Das Klopfen
Im Theater klatscht man, in der Universität klopfen die Studenten am Ende einer Vorlesung. Man ballt eine lockere Faust und klopft damit auf den Tisch oder die Schreibunterlage im Hörsaal. Ursprünglich war das Klopfen einmal eine gemeine Form der Kritik, mit der man die Redebeiträge unterbrach. Mittlerweile wird am Ende jeder Vorlesung geklopft. Wie laut und lange geklopft wird, sagt etwas über Langeweile oder Begeisterung des Auditoriums (der Zuhörer).